Abschminken vor dem Schminken!


Conny wehrt sich gegen die Maschinen-Metapher: ich will mich von der ganzen Weltgeschichte nicht immer nur runterrationalisieren lassen! (Conny verzweifelt: das Leben lebt!)

Seit vorgestern ließt jemand im Buch der Transzendenz: dass die Immanenz ein Gefängnis ist. (Fünfzig Belegstellen ergeben dabei fast eine: eigene Philosophie.)

Er müsse auch im Leben ständig Standpunkte vertreten, sagt der Alleingelassene, er komme so nie über sich hinaus.

Russland: der Staat ist so groß, dass er nahezu alle Klimazonen in der UNO vertreten kann. (Im Süden wird Reis angebaut: das hat in meinem Bekanntenkreis kaum für Furore gesorgt, denkt die zahme Feuilletonleserin: kann ich meine Rhetorik ändern? – Ich weiß nicht: kommuniziere ich noch Inhalte? – dennoch: kein Geld der Welt kann diese Freundschaften ersetzen: sie sind zu teuer bezahlt.)

Abschminken vor dem Schminken: analyse this, global player! – Ich kann mich von jeder Seite zeigen! (die internationale Gemeinschaft entwickelt einen Plan: sie will mir von hinten eins reinwürgen: ich bin gespannt! Wenn mein Leben eine Hochglanz-Animation ist, warum soll ich im Sommer noch Romane lesen? Ich weiß ja schon gar nicht mehr, ob meine Lebensgefährten nicht doch nur meine bodyguards sind. – Ich muss gucken, ob sie von mir bezahlt werden: kann das Klarheit bringen?)

Hilflos war im Pferdestall eine junge Liebe praktiziert worden: einmal wie im Groschenroman, dachte die Pubertät. „Beim ersten Mal hab ich mir fast einen Knochenbruch geholt“, hat sie in dem Medium ihrer Generation gelesen: ich weiß nicht: soll ich mehr riskieren? An der Grenze zur Depression verwalte ich meine Affekte immer so, dass sie sich die Waage halten.