meine namen 23

die alte unfähigkeit: in der wirklichkeit zu leben, mein letztes geld: für die hechselmaschine aus dem sattelitenfernsehen, omas letztes geld: für das puppenzubehör aus dem otto-katalog, alles: für ein herz in der hose, alles: für das resümee von tante LIOBA, am rückweg von der trockenhaube: »ich sehe mich an, und ich schaue von mir weg. das ist mein leben.«

verlustangst, gemischte gefühle, lachanfall: pommes ohne auf dem fußboden –– (am tag, an dem aldo von der regie eingeführt wurde als nervöse braut..)

eine hemmung, wenn ich dich von vorne anschaue / der tränendrüsentrick aus 1989 / herzliche klapse zur begrüßung, weil wir uns einmal LIEBTEN / die karge schönheit deiner fesseln: ich war nur die empfängerin dieses bildes (es war ein »realfoto«, ein still aus dem lebensfilm)

der plot:

»tarek, dein weg endet hier«, sprach eine vertraute stimme in meine richtung, denn ich hieß tarek und war botschafter der liebesreligion, verpflichtet allerdings zum dienst an der waffe (ein fataler aspekt meiner biografie). ich blieb stehen. ich sank zusammen. ich war ein grobgewebter sack als mensch, ich hielt nicht durch, blieb als faltenhaufen zurück: jemand zeichnete mich so. zeit verging. wetter geschah. irgendwann vergaß mich die landschaft, vergaßen mich meine gegner, meine widersacherinnen auf allen levels, in allen welten und auch hinter dieser bar, in die ich immer wieder zurückgekehrt war (weil man mir dort die briefe überreicht hatte mit den botschaften, denen mein gehorsam galt). mein leben war kurz gewesen, und ereignisreich. als toter feierte ich, gewöhnt an intensität, alle verfügbaren rituale meines game-overs und hielt auch die tränen nicht zurück. ich sah meine sterblichen überreste im hintergrund des abspanns immer kleiner werden. ich hörte das fade-out. ich war schon hier und dort.
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eine fehleinstellung zum leben, zum richtigen rhythmus, zum sinn der pausenvorschrift / an der raststätte die erinnerung an ein plötzliches ekelgefühl: speckigé consommé

dein ziel = mein ziel: auflösung / 1 warme mahlzeit pro woche / kindergriff ans körperteil / achselzucken / kommentar nr. 368: halt dich fest, ich tu den rest / ich verstand: es ging um selbstaufgabe / sw-doku über das wesen der teilchen / einer, der mit dem fonduebesteck das beet umgräbt / »wiederholt sich alles?«, fragt JACQUI, »ja«, sagt der interpret, der deuter: und legt weiter den verkehr aus

führung als lebensführung

ich halte henni, und sie sinkt trotzdem auf die zither, ihr geliebtes lebensinstrument – und wir sind jetzt eine szene, die wir beide so schnell nicht vergessen können

dein perfektionismus / das letzte glied / der privatidiot / die beruhigungsmusik (die mich noch nie an der tat hinderte, noch nie) und ihr macher aus verzweiflung / immerhin dein fingerhut (hinter meinem ohrläppchen)

wieder die verlustangst von pimpelmaier (als aquarell, im querformat) / liebe als groteske in saarbrücken / »wo war mein assistent? mein fellini-visconti-rossellini-assistent??, mein handhalter?, kitzelmeister?, anwärter auf den grand prix, das große erbe?, meine menschliche sicherheitsnadel?, mein gegengewicht?, wo??«

wutgedanken / »aus liebe zu dir habe ich vieles verhindert, mein vögelchen« / der stierende blick von ORO MORO (wir erliegen seinem charme, seit er uns als kinder ins licht führte) / die legende unseres lebens (nonnenmythos) / paranoia wegen atemholen an der falschen stelle & zur falschen zeit / manische angleichung: an pimky pötzelsdorfer / santa litschy, die aktenkundige / hubsi / alles außer zahnspülung / schlafentzug mit tony, dem zuchtmeister, und aldo, dem schwerenöter aus dem teenietraum ––