heiterkeit, dann überfeinerung, dann lebensangst, dann lebensbejahung – und endlich mein labiler bruder ralf, der dich anspricht, weil heute ein ungerade tag ist und er aufrecht geht: »hallo, ›leuchtende persönlichkeit‹, ich sehe dich an.« du atmest auf, legst dein haupt in seine hände, er wiegt es, du denkst, du bist am ziel, doch es ist nur ein endloses nicht-ende, kein ziel, man merkt es an der melodie, die jetzt einsetzt und vom einen ins andere ohr geht ohne pardon: heiterkeit, dann überfeinerung, dann...
prinzipiell ein verräter: ich
hündisch fügsam: ich
ein lausiger freund in der realität: ich
ein freigänger auf abruf, der nicht wissen kann, wie lange er geht und wohin: ich
noch nicht tot: ich
»ein wanderleben in armut!«, zischt mareike ins telefon, »das räudige selbst zerquetschen!, durch den eigenen menschen hindurchkriechen und auf der anderen seite wieder rauskommen, wo rein gar nichts mehr ist: nix! – ja, das ist alles, was ich dir zu sagen habe, ferdinand, was dir raten kann, bevor wir für immer scheiden.« knistern in der leitung. »ferdi? ferdinand?« ein dumpfer knall, dann stille. »ferdiii?«