Zettelträgerin (Nachrichten aus dem alten Europa, mit Regieanweisung: nackt vorm Spiegel rappen, wie's nur die sog. Irre bringt!)


Die Zeitung von morgen: meine liebste Jahreszeit ist, wenn: ...
Die hundsgemeine Äußerung vom Anderen, wenn er sagt: ich kenne meine..., für dich hol ich die..., vom..., meinen... raus.
Der Affe im Käfig: da sag ich nur: du tust mir ja nicht leid. Ich will dich ja nicht retten. Ich will vielmehr noch mehr wegsperren, noch mehr zunageln! Noch mehr Zement!
Die Zeitung von morgen: „Diebstahl an Ihrer Würde: Das ist ja Diebstahl an Ihrer Würde!“
Der Andere aus der Museumsanstalt sagt, wenn er die Leute rumführt, sagt er dann nur: das aus dem und dem Jahr, aus der Phase, da hat er sich mit der Frau in die Depression usw.
Still sein – bitte nur im Museum! Dabei hätte er viel mehr still sein wollen, hat er auch im Markt können, da kann er sich richtiggehend schweigend raus!ausstellen.
Zettelträger / -anbieter, haut sich raus – geht dann unter, vielleicht, aber sagt er sich: immer anbieten, immer auch bitten, zum Anbieten, Was? Du selbstverliebtes Drecksgesicht, wenn ich mich noch mal im Markt anbiete, dann lieb ich euch bald alle schon wieder. Das ist die Gemeinheit, wie auch ich finde.
Im Museum bieten wir Ihnen: eine Ausstellung über uns selbst.
Der Affe sagt dann noch: Was ihr mir durchreicht, geht mir da rein, geht mir da raus. Ich bin schon angeschaut; gucken, Buch rausholen, mal nachlesen, was dazu - noch dazu – lernen. Von Ihnen allen werde ich kon-tinuier-lich angesehen. Und das weiß ich auch, und ich, was mach ich, wo mir jeder sagt, dass ich ja nicht nur das Tier bin: vom letzten Jahrtausend, sondern bin ich ja heute schon ernst genommen; also ich: schau euch an, und das wisst ihr auch – also wir haben aus unserer Situation heraus – keine einzige Erkenntnis, heute.
Die Zettelhure macht noch weiter: Das ist mein Diebstahl an meiner Würde, Bruder.
Nichts sagt die Zeitung von morgen zu: dem Strich in der Rechnung, weil wenn der Affe sein Geschäft macht, streicht er in Wahrheit alles durch. Gibt er den Rest, auf die Rechnung, die wir nur mitschreiben, ich will ja den text auch nicht mehr,... im text ist affig: die scheiße vom Affen, die durchstreicht, streichelt... –
Streichelt nur: sagt nichts mehr. Ist der Affe tot, macht er keinen Kot.
Zettelträger: tausend Gehirne rausschmeißen: Fundort: Akademikertreffen anno 1900: Leben und leben lassen – da sind wir uns einig. Zettelträger – trägt: die Geschichte vom Affen.
Sprecher aus dem Jahr 1900: meine Initialen sind vertuscht. Meine Biographie ist nur ein Rindsaal – push – wir halten heute noch ne Konferenz ab, und jeder darf sprechen, wenn er an der Reihe ist. Affe aus dem Jahr 1900 singt: gib mir Zeit, gibt mir Raum – lass mich sein, hol mich nicht runter, ich kann ja gar nicht zweibeinig – ich will mich treiben, und meine Aufgabe am Jahrmarkt der ... ist: lass mal den Affen so richtig raus (-hängen)!
Zettelträger: Stirn platt – Rübe ab! – Du bist für mich die idealste Person des Verrats! Verstehst du? – Sag doch mal was aus deinem All.., sag doch mal was ganz... – Sagt sie (Hure): ich lutsche immer an allem rum, das ist doch kein Alltag!
Affenhirn anno 2000: Kontern wäre so was wie endlich mal die Sau rauslassen (aber was.. wenn, das ist mir wieder nur einge – bläut worden, ich bin immer so neben mir, ich kann mich gar nicht richtig texten.................. Irre! – wir sind alle mal aus der Erde rausgekommen, aus dem Holz, wo wir alle rauswachsen, macht der einzige Gott heute noch den Dirigenten.)
Zettelträger träumt: wenn mein Name nur nicht so para dig mat isch wär.
Deine Füße mit den Häuten – auch eine lustige Ergänzung zu deinem schaurigen Gesicht. – flüsternd: Zettelträgerin? – Ja, Hallo, ja, ich bin hässlich!
Ich möchte auch in den Liebesakt,... du!
Verdichtet sich das Personal: Zettelträger, Zettelträgerin, Affe und Akademiker – treffen sich am Brandenburger Tor. Jeder sagt was. Zur Geschichte sagen alle: Wenn da mal nich so richtig viel Zeit vergangen ist, im letzten Jahrhundert. Zur Hoffnung sagen alle: ich sterb nich so schnell. Das kannste dir abschminken: Parlament, Gesetz, Schriftsteller, Filialleiter!
Vom Brandenburger Tor, kommt einem vor, da leuchtet die Sonne raus. Das ist der Strahl, der Geschichtskörper, hier haben wir noch mal kämpfen wollen, aber der Wetterbericht hat uns nur wieder verarscht, wir waren am Tatort, und die ganzen Taten, haben wir aus dem Hosensack rauspulen wollen, aber sagt mein Pflichtverteidiger dann: ich habe keinen Grund, Sie leiden zu sehen, hören Sie auf!
Vorhang noch mal hoch, neue Person: die Verliebte. Lebt, heiratet und stirbt innerhalb der Landesgrenze. Schwingt sich zum Akademikerskandal anno 2000: ein buch über die Liebe schreiben. - Wie absurd, Sie Hinzkopf, was wollen sie lernen? - Ich bin mir immer nicht genug, ich will mich immer mehrfach – hundertfach runterrepräsentieren – wie die Zeitungsmaschine, spult richtig rasant runter, das Ganze.
Schriftsteller im Hobbyraum: He du Warze, du Abszess. Mit mir nicht: im Lehrbuch – alles verbraten, mit mir nicht, Bild neben die frühe Lyrik – nicht, mit mir, in keiner Welt mach ich mich je zum Verlagsaffen. Im Übrigen: die ganze Scheißlyrik war in der Totale, war gänzlich: eine Frühgeburt, hat sich immer: je und immer wie eine Frühgeburt verhalten.
Der Klavierspieler, wenn ihm der Lehrmeister über den Rücken schaut, denkt auch: meine Republik ist ein verkorkster Lehrkörper, ist so eine affig: Bananenrepublik. - Hat bald jemand geprägt, das Wort, ein begnadeter, rumänischer: Staatsopernballetttänzer – sagt der Klavierspieler wiederum: unglaublich, ein Balletttänzer prägt – in seiner Landessprache, die kein einziger Europäer je gesehen hat, - meint: Rumänisch: prägt er das Wort: Bananenrepublik – das ist vollkommen: irr-ational.
Die Putze: wiederum durchaus rumänischrussisch gewachsen, hat sich vergriffen, wie sie den Boden so gar feucht stehen hat lassen, ist dann das Opfer weggerutscht, aus der Traum vom potenten Flugzeugpiloten. Insgeheim ist die Verlobte des Piloten, die Verliebte von vorhin, aber so was von glücklich, weil die Angst vor der Luftfahrt im 21. Jahrhundert sich noch mal so richtig hochgeschaukelt hat. Das ist die Antwort auf die wachsende Unsicherheit in der Luftfahrt: wir sind ein so deutsches Unternehmen, das hier ist kein Billigflug, bei uns werden sie so bedient. Und unsre Superbimbos, Superbilboas, Superboings – sind keine, wir sagen im Akkord: sind keine – Brutstätten für Alko-holismus unter Geschäftsleuten; Geschäftsleute, mein wertes Publikum, sind uns zwar lieb – auch unsre Flugbegleiter, sind auch männlich, sind mit Geschäftsmännern durchaus an Kompetenz nicht zu überbieten. Meine hundertfünfzigtausend Angestellten, sie erhalten allesamt: eine Ausbildung.
Die Zettelträgerin (als Hure) schreibt in ihr Tagebuch, schreibt sie: ich schreibe, ja: auch ich habe Gedanken, ich habe Träume, na hörn Sie mal! Auch ich habe Wünsche, ich bin auch eine menschliche Komponente, verstehen Sie mich bitte richtig, verstehen Sie mich, seien Sie bitte: korrekt, ich bin auch ein menschliches Potential, meine Träume, Sehnsüchte, Potentiale; die Vermehrung der Fantasie, die totale Potenzierung der Fantasiewelt in meinem: Tagebuch.
Das hat so verdammt lange gedauert, da war die Zettelträgerin schon müde davon geworden, sind die Gedanken futsch gelaufen, über die Ziellinie hinausgeschossen, verblendet, meine Jungfer, Sie sind verblendet: Sie glauben ja noch immer, dass sie aus ihrer Zettelsammlung, wenn nur der eine Tag dann kommt: noch mal Kapital schlagen. Mach ich Geld draus, sagen Sie sich, im Inneren. Ja auch und gerade auch die Huren, sagt man ja: haben eine ausgeprägte Innerlichkeit, von Berufswegen.
Hundert Enten, Gänse, Tiere insgesamt, über Bahngleis 3. Zug drüber. Fliegen die Federn; der Staatsanwalt hat sich beim Anblick der Tiertötung, vom Fenster aus, total erregt gefühlt. Er hat sich den natürlichen Kreislauf der Natur nie anders vorgestellt. Er war immer völlig im Klaren, wenn sich was umbringt. - Aber das ist mein Brot, verdammt, ach ja, genau, natürlich: das mach ich ja tagtäglich, immer neu mach ich damit mein Brot, wie ich eine Entscheidung treffe! - Steht in meiner Macht, dann mach ich das, bin ich ja nur ein Mantel, eine Kostümierung am Boden, das ist die Gerichtssaal-Auskleidung, die vernünftige Bühnenbildentscheidung. – Das ist die Erniedrigung, jeden Tag: Überall die ganz große Gerichtspose, virtuell, ja, was sag ich? – An jeder Straßenecke!
Akademikertreffen im Retro!stil: d.h.: jeder darf sprechen. In der Akademikerretrosprache gibt’s tatsächlich keine einzige Abkürzung. Jeder darf sich – darf für sich, für alle – in die Breite gehen. Was auch immer, hier haben wir noch Zeit, wir lassen uns mal Zeit für was.
Ich kann unglaublich glauben, dass mir dort jemand gesagt hat: was Sie da sagen, das klingt in meinen Ohren absolut SPAnnend. Sie machen mich glücklich.

Mein Glück, hat die Hure sich versprochen, „glucks“ – wenn sie wieder säuft. Mein Glück ist so verflucht flüchtig, die Vogelgeschichte – mein Glück ist ein Spatzerl! – so wie von dem Familienvater: das Spatzerl.
Kommen ja nur die Familienväter, die Gesetzeshüter, keine Übeltäter: zu der Hure, mit dem kleinen Puppengesicht.

– sehen Sie, sprech ich immer im Konjunktiv (?): die Berufskrankheit von der ganzen Hurenkaste: im Konjunktiv sprechen (?).

Und meine großgewachsene Innerlichkeit sagt mir: ich kann ja gar nicht weg, ich bin ja immer schon da:

Der Mensch im Museum: das hat er so satt.