I.
Die echten Probleme lagen vor (ihr) wie die Blase eines seltenen Fisches: einerseits ekelhaft, anderseits unendlich kostbar.* /
Auch die „rokokohafte Lichtheit der Welt“ bereitete Susanne z.T. ehrliches Kopfzerbrechen: Sie war – u. das trieb sie tatsächlich um – enttäuscht von der Prätentiösität der Kunstgeschichte, die es doch offenkundig EINZIG auf die schicke Frei-heit von Sinn abgesehen hatte: Lichtheit der Welt, Leichtigkeit des Schwachsinns, und der Welt. - Schließlich als Draufgabe noch von irgendwoher der ‚Flügelschlag eines Schmetterlings‘ als ausgeleierte, immergleiche Metapher für die (plötzlich/ständig) monströse Kontingenz der Weltgeschichte, die doch ihrerseits nur Farce war: Susanne hatte doch ganz deutlich gesehen, dass die Grabbeigaben aus dem alten Ägypten aussahen wie J. Meeses Bronze-Skulpturen!! [Fakten; ÄRGER]
II.
Sonntags geschah das – doch auf so viele Weisen – Unvermeidliche: Susanne rasierte ihren Bart (ab). Jahrelang hatte sie in ihm die gelungenste Extension ihrer komplexen Persönlichkeit verkörpert gesehen. Mittlerweile war sie gelangweilt; u. hoffte darum auch nicht auf eine irgend kathartische Wirkung dieser Rasur, im Gegenteil: Aus Angst vor ausbleibender Wirkung begab sie sich vorab in die Gefühllosigkeit, allein durch d. Radiorede eines ziemlich deutschen Essayisten: Sie hasste diese Figur wahrscheinlich wirklich ohne Übertreibung, genauer alles – besonders NATURGEMÄSS das Chauvinistische – an ihr. [Kindereien]
III.
Postkarte aus dem Jemen: Wir sehen gut aus. Essen gut. Liegen ganz weit vorne, abgeschlagen. Wenn du willst, komm‘ vorbei, kisses & goodbye. – Susanne war perplex: Ihre Tante machte, zusammen mit einer kosovarischen Nonne, Ferien in der Terrorzentrale der globalisierten Welt. [ABBA: SOS]
* der hübsche Vergleich zu Beginn ließ Susanne an die Brüste ihrer Ziehtante denken: spitz, weich und ausgelassen; überschwänglich und doch nachdenklich zurückgezogen. / Manchmal tagträumte sie, die Körperteile begännen zu sprechen, und die Prothesen.Toll.