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geheilt werden könne man hier nicht. 
zum trost aber bekommt jede einzelne diesen satz als versprechen direkt auf den kopf zugesagt, als versprechen, das – einmal gegeben – ein riesengroßes unheil entfaltet, ja, sich erst so richtig, wild und wilder ausbreitet, ist es einmal aufgenommen über hirn und haut (zu allen teilen), und wir  ja, wir! – sind vielleicht deshalb so aufmüpfig, unangenehm, rastlos, weil wir infiltriert sind von dieser erkenntnis. ja. wir nehmen zum beispiel ein bad ohne zu fragen, erhalten hinterher postwendend viele anleitungen, wobei es uns schwer fällt zuzuhören, schwer fällt anzufangen mit titelei, vorwort, haupttext, nebentext, fassung A bis B, denn alles umfangreiche, durchgängige birgt große anstrengung für uns, jeder fluss, das kompakte, wir wissen es: 

alles müsse uns eigentlich viel besser gelingen, müsse leichtfüßiger gehen, und mir beispielsweise fällt ja im haupttext nur noch die hälfte der fehler auf: man stelle sich vor, nur noch 50 prozent! naja, es hat sich jedenfalls in gesprächen ergeben, dass ich besser einen kurs hätte belegen sollen, eine ausbildung machen, in eine gemeinschaft gehen, die sinnvoll mir einen tagesrhythmus vorgeben hätte können, mir beibringen: 

wie man die ein, zwei, drei gut gelungenen dinge pro tag abends in einen ordner abheftet (= flache ergebnisse) und auf den ordner schreibt „heute am so-und-so-vielten, abgeheftet & abgehakt“, wie man außerdem als eine art protkoll täglich einen brief aufgibt, denn ein brief ist immerhin anerkannt in offizieller welt, ja er macht alles größer weiter wirklicher, weil er sich direkt nach außen richtet, irgendwie dorthin sich auswirkt, naja: 

so eine vision treibt eine gelegentlich um, und man gibt sie viel zu schnell auf eigentlich, bis man allerdings wieder von vorne beginnt mit ihr, fast fröhlich -- 
nur ohne das fröhliche.