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mino vergibt nichts, mino vergisst nichts (aus geheimgehaltener angst), mino liegt ausgestreckt auf der wiese im freibad und gibt befehle aus: schneller geh’n! abwinkeln! einstecken! weglaufen! / 

mino lebt als träger klumpen disziplin: körpergewordene eigenschaft, ein ungemütlicher stein. mino reißt sich mit den fingern die haare aus dem gesicht, mino will dir die leviten lesen, die 10 gebote erklären, das 1x1 und eine vernünftige art zu leben. (im pädagogischen gilt hier die trichtermethode: und runter damit.) /

die verquickung von minos art und meiner eigenen: 
wir haben vermischte gefühle. (wer wir also sind? paranoide mischungen.) es ist, als wären wir verfeindet, dabei sind wir befreundet: sind eine zweckgemeinschaft, hinter der irgendwo die miniatur einer guten sache steht: als ein nippesstück; als die erinnerung daran wie wir als kinder waren, dreckig, verheult, zwölf stunden auf den beinen, immer an der kippe zum quengeln, zum totalausfall, immer stolz und mit zweigen im haar. / für mino bin ich untertänig:
bis ich brülle. mino brüllt in meine richtung, bis er irgendwann untertänig wird. wir ergänzen uns nicht. wir kommen eher in der nähe zueinander vor. sind fast angelagert aneinander, materie, schwer zu begeistern. / uns wächst dasselbe graue haar.