t + t


t. und t. bauen und tricksen und schnitzen seit knapp einem jahr: an einer zweideutigen liebe. halt, nein. sie hat so viele gestalten wie ein ganzes leben fingernägel. nein. sie ist tausendmal spektakulärer als so ein alltagsbild. sie ist täglich neu zu deuten, sagt t., nein sie ist deutbar in alle, in (die berühmten) x richtungen. (x steht für ungeheure, meinetwegen unschätzbare mengen.) in netzen verläuft sich diese liebe so verzweigt wie stadtviertel mit besonderem ruf, wie metropolen. straßenkarten. abbildungen. ohne sattelliten. ohne hilfe von oben. diese liebe ist immer verdoppelt, sie ist vieles, ist kein standbild, läuft weiter. wie viele bilder pro sekunde? ach das können wir nicht wissen, sagt t., denn wir sind doch selbst das laufende bild (das zu einem einzigen verschmilzt auf der iris). wir sehen uns doch selbst nur im schiefen bild, in der reflexion, im spiegel, in der kritik. und dorthin wollen wir nicht. jedenfalls nicht öfter als unbedingt nötig.
ja weil wir eben keine kritikerinnen sind, spricht t. weiter in die runde. weil wir keine punkte vergeben, keine sterne, noten, schätzpreise, treuemarken. ja wir scheuen doch vor dieser art des urteils regelrecht zurück. und malen stattdessen unsere aussagen (es sind griffe, gesten, reime, analysen, empfundenes, abgewogenes, verglichenes, geklautes) auf leinwände, mit spachtel und fingern, auf schmierzettel, wände und in die ecken. (wir leben in diesen eigenen wundern, denkt t., ohne bewunderung, ohne lob heischen zu wollen dafür --)

t. beobachtet den dreck im teppich, der nur zum schein nicht zum teppich gehört, der, meinetwegen, sagt t., aus anderen teppichländern kommen kann – oder aus anderen ländern. es gibt ein interesse für solche novitäten, als wären sie wanderarbeiterinnen, diese gäste, die von irgendwoher, nah oder fern, zu uns kommen, die wir befragen wollen, weil uns die neugierde umtreibt. ___ und dann kommen sie. wenn sie denn kommen. und dann sind sie da. und wir? wir warten immer noch sehnsüchtig: denn wir sind uns: manchmal, nein ziemlich oft sogar, eben doch nicht, eben auch dann nicht: genug --