bessek beobachtet hunde; ganze heerscharen von schmerzen; den
nachthimmel, wenn er birst.
bessek kennt bäume mit stimmungen,
eine eichhörnchenfamilie,
eine geistliche, die ihn regelmäßig in einer höhle
besucht.
bessek wird tier genannt, der grobgekörnte, der strahlensensible,
oder: vernunftkritiker.
besseks handtaschen, seine möbel, der hausrat, die
bibliothek: verwachsen mit natur.
besseks leben wird im allgemeinen „kein-projekt“
genannt.
bessek, wird gesagt, war einmal krankenpfleger,
meereserwärmer,
urbanist und architekt,
präsidentin.
b. sprach einmal auf podien,
in hallen,
zu delegierten.
bessek war auf kriegsfuß mit der
wissenschaft, wird gesagt, und er kennt heute keinen in der schwebe mehr, sondern
nur am boden. dort aber viele. (daraus, wird gesagt, leite sich b.s verhältnis
zur entschiedenheit ab, zur fixen idee.)
bessek erscheint defensiv: sofort beginnt er seinen rückzug, wenn die beobachterinnen kommen: sie sehen auf b. mit feldstechern. sie
kleiden sich in sportswear aus der zeit der quietschenden, raschelnden stoffe. sie
gehen, robben und laufen in khaki-farbenen hosen mit robusten reißverschlüssen,
in zugleich weichen und harten schuhen, in weiten regenjacken (beschriftet mit
ihren leitmotiven, leitgedanken: „explore“, „my life my adventure“, „enough is not
enough“).
bessek, wie er in der personenbeschreibung aufscheint:
das individuum trägt haare am bauch, krümmungen am
rücken, filigrane beschriftungen an den fesseln
es ist ca. 40 jahre alt
sein ist haar schwarz und grau (handschriftlicher zusatz: maybe 4 more colours in
the mix)
it has big hands; holding many leaves for comfort; wont
give them away.
it carried a notebook almost empty upon arrival, and
a photo album with no pictures of people in it but of THINGS: of things in
packages, of newly bought and/or delivered things: of letters UNOPENED. — / yes:
this album contains a whole section of photos of unopened LETTERS, the
investigator notes: mostly envelopes shot from behind (stamps are never in the
picture; always the backside. — the investigator adds a yellow questionmark next to the „stamps“-passage, highlighting this particular detail).
during questioning bessek is forced to describe his
absolute—recalling a french term—desinteressement (adding: ennui) when it comes to
stamps. there even might be an unusually heavy hate for stamps, the psychologists figure out later: a hate for
stamps, expressed through pitting people who collect stamps (this might as well
be called resentment etc.) / why, the „specialist“ ask each other during their ever ongoing
talks, does bessek hold so much disgust for stamps? for people who adore
stamps? love stamps? who collect them for years, centuries, lifetimes, over generations
even? – gundola, a young graduate from iratú-university, takes her chance and argues (in front of her much older, much more experienced colleges) that
bessek dislikes stamps because they tell stories from all kinds of places, from
cities, heavens and regions of all the 3 planets, all the „let them be forgotten“-times.
he carries a deep hate for other places, for geography in all its forms–dilettant, everyday,
academic–, which is linked to bessek’s so called „post-time-condition“: it must truely
make him project into stamps what b. despises most in life:
space & time.
bessek auf dem weg ins zeit- und raumlose
bessek gegen den change—be it the change in or outside of us
bessek auf generallinie mit der natur wie sie entworfen
ward im opus ingnadia I, depesche 2: as the grand life of the living. being in,
being the natural movement, meaning: existing
as a vibrating STATIC. what we call change only appears as being things in motion.
instead it is the ever ongoing FLOW, THE ETERNAL BREATH OF THE PLANETS that is, well: that brought itself into being during the „let them be forgotten“-times: being is in itself animate, rejecting everything dead. never „in the move“, as humans
of „the centuries“ pictured „moving“.
bessek vor etwa 5 jahren:
gefangen in einer art schlangenschale, umstellt von
institutionen, anstalten, sachzwängen, trompetenkursen, spa-ideen,
telefonkontakten, malen nach zahlen, selbstbräunern.
bessek geht schließlich gegen seine eigene
verkrustung vor
(gegen selbstdiagnostizierte zombifizierung)
woran sich zombifizierung zeigt:
- ressentiment
- verholzung
- an körpern, die zu papier, zu kartonage werden
[holz + papier breiten sich in körpern aus]
- fleisch wird peu à peu zu papier: stress und
erhitzung versengen die besagten eigen-körper (sie selbstverglühen von innen:
burning out)
- die sätze werden kürzer
- man spricht gemeinhin schneller
- man spricht mehr und mehr in anweisungen, befehlen
- andere erscheinen als lakaien, untalentiert
- die fingernägel werden kürzer
bessek in der gegenwart:
b. kritisiert „french theory“
b. pflegt ein faible für großes (und eine abneigung
gegenüber allem kleinteiligen)
b. kultiviert vergleiche zweier gegenstände,
teile, glieder miteinander als permanentes schema: 1 ist im vergleich zu 2 ....
b. in seiner existenz kurz vor seinem waldgang:
b. verteilt pamphlete
boykottiert supermärkte, baumärkte, konsum
zerreißt hemden
zeichnet obszönes in kalender, auf lose papiere, in
bücher, handreichungen
b. verfasst das versepos „leben und streben des bessek: die falte“
b. erklärt sich mit der englischen übersetzung
einverstanden:
„lives and works of bessek: the fold“
bessek wird eine frau
bessek domestiziert steine
bessek verliert gegen die geistliche im schach (auf dem liebgewonnenen schachbrett aus holz, harz & stein)
bessek näht kleider aus aufgesammelten stofffetzen
bessek errichtet seinen zweitwohnsitz in paris mit
bloßen händen
b. erscheint auf zerfahrenen videobildern,
gespeichert auf disketten, verschiedenen datenträgern, gesammelt in archiven aus ganz
anderen zeiten:
videoaufzeichnungen zeigen b.:
in katakomben
in den kellergängen der bibliotheken
in der luftburg (nachts)
in beheizten pools (wo bessek runden dreht wie
hamster)
im schwitzkasten (kampfszene 1)
im humus (ora et labora!)
am laufband (arbeit ist freizeit freizeit ist
arbeit schweiß der preis preis ist heiß)
in gewölben (die architekturen der welt bewundernd)
in verrosteten anlagen, industrien
im golfgras
im umzäunten quadrat zwischen den parkplätzen (begeistert vom stillgelegten wasserspiel)
in der lippe
im schoß
in der achselhöhle
dort, wo es wärmt—