donnerstag, 16. april 2020, 17:59


liebe venen,
liebe wege – HIN ZU MIR,

ich weiß nicht mehr, bin ich noch hart? bin ich schon weich? wie weich kann ich werden? wohin werde ich weich? (wohin geht die härte, wenn sie geht? wohin verschwinden sie denn, die farben des regenbogens?, wer löscht sie denn vom himmel?, WER DENN? WER?)

mein spiegelbild kontert mir kaum: ich zittere nicht. ich erstarre stattdessen im lauen lüftchen, das mich im garten dieser anstalt umweht: ein »gegenwind«, der mich erwartet: um 15 uhr 45 (lob des gefängnistakts!). ich gehe im kreis, ich starre auf den kranich im weiher: ist er ›er selbst‹? ist er der »ansprechpartner«, den ich suche? (suche ich einen »ansprechpartner«?)

es lockt mich das haar von therapeutin A. (nur ich nenne sie so.) ich will es mit kaugummi beschweren. und doch ist diese lust zu schwach, um eine fiese tat zu werden. ich lauere. ich lenke nichts. es strömt aus mir – auch ungewollt. doch dieser strom ist organisch. es findet sich darin keine einzige idee. (ich überprüfte das.)

es reizt mich, mit der faust ins gesicht all jener zu schlagen, die kriechend sich mir nähern, weil sie wissen: dass mein corpus nicht nach unten reicht (feiglinge!), weil ich ein brett bin als mensch: hart außen, hart als muskelbündel, ein stein-als-körper, puddingweich jedoch tief drin. – ein mitleiderregendes bild von einem ... MANN


lehnt euch zurück und schreibt:
»er kratzte am gleichgewicht der welt / bis alles von der scheibe fiel / ins große durchsichtige nichts hinein« auf meinen partezettel!,
weiß zu befehlen
eure
intimverkrampfung:

richie