„Matiš Alfredo Stahl, genannt Alfredo, geboren und aufgewachsen in der DDR.“
Alfredo auf die Frage, wie man im Pornobusiness überlebt: Man muss seinen Charakter einbringen!
Während im Westen das Pornogeschäft blüht (die Filme werden getarnt: treten als sog. Aufklärungsfilme auf; und als Filme über: Gefühle), werden im Osten sog. Homevideos gedreht. Der Bedarf an pornographischen Filmen wird von BürgerInnen für BürgerInnen gedeckt. Ein nachbarschaftliches Verhältnis und dilettantische Bedingungen. Im Westen hingegen: professionelle / industrielle / maschinelle Herstellung von komprimierter Sexualität. Im Osten: Prostitution verboten; nur nicht für Geschäftsreisende aus dem Westen: wenn in Leipzig Messe war, war: „Geschäft gut, ja ja, Geschäft war gut.“ Die Prostituierten waren engagiert; waren Spitzel und strategisch eingesetzt. Die Akten liegen auf.
Alfredo auf die Frage, wie man im Pornobusiness überlebt: Man muss seinen Charakter einbringen!
Während im Westen das Pornogeschäft blüht (die Filme werden getarnt: treten als sog. Aufklärungsfilme auf; und als Filme über: Gefühle), werden im Osten sog. Homevideos gedreht. Der Bedarf an pornographischen Filmen wird von BürgerInnen für BürgerInnen gedeckt. Ein nachbarschaftliches Verhältnis und dilettantische Bedingungen. Im Westen hingegen: professionelle / industrielle / maschinelle Herstellung von komprimierter Sexualität. Im Osten: Prostitution verboten; nur nicht für Geschäftsreisende aus dem Westen: wenn in Leipzig Messe war, war: „Geschäft gut, ja ja, Geschäft war gut.“ Die Prostituierten waren engagiert; waren Spitzel und strategisch eingesetzt. Die Akten liegen auf.
Alfredo kann die Nostalgie natürlich nicht verstehen. Er will sich an den guten Deutsch-, den guten Literaturunterricht erinnern, aber ansonsten gäbe es da schon rein gar nichts, das er vermisse. Natürlich: Herkunft ist alles; und Heimat ist eine Bank, immer wenn Not am Mann ist. Man muss sich von Zeit zu Zeit besinnen: klar. Heutzutage kann man reisen; man kann sich auch frei machen, von den eigenen Zwängen: mit der Bahn!
Ein freundlicher Zeitgenosse, allerdings mit Übergewicht und Schnauzbart, wollte neulich über Familienangelegenheiten reden. Alfredo hatte abgewehrt: wenn man zu viel von sich einbringt, kann man nicht mehr an sich halten. Man kann nur peu à peu abgeben. Immerhin sei man auch oft genug enttäuscht worden, nicht nur... vom eigenen Kontostand. Was ein Bankkonto gegen eine Bankgründung sei? Und ein Bankraub gegen eine Unterschrift an der falschen Stelle? Alfredo sagt: zu oft hat in der Geschichte das Kleingedruckte entschieden. Wir müssen uns besinnen: die Verantwortung liegt heute nahezu nur noch in eigener Hand. Hoch damit und ab dafür. (Alfredo ist ein Mann der Tat.)