Was Conny kann... / Die Bürosaga III: Autisten spielen Artisten, Praktikanten sind keine Statisten, Tommy L. stirbt – mit gutem Gewissen!



Helena Riefenstahl kommt wegen der Lösung, für ihr Produkt. – Um den Preis feilschen wir schon, aber erstmal machen wir Mittag; mal ehrlich...!? – Thyssen war da d’accord.

Graue Jacke und was drunter: auch Thyssen hat sich für das Essen noch ne schicke Schickse, Tippse geholt (und nicht nur, weil die Tine muffig ist, seit Tagen schon). Mit der Gabi ist er dann ausgerückt, weil Fr. Riefenstahl auch das eine schätzt: ein perfektes Auftreten. Mit der Gabi an der Hand kommt das Zauberhafte an ihm selber außerdem nur noch zauberhafter rüber. (Ganz gut erinnerlich geblieben ist Weihnachten 1957: Die Omi, wie sie dem Kleinen über den Scheitel streicht und ihn „zauberhaft“ nennt, so „zauberhaft“ wie sonst nur den Tafelspitz. – Seither dopt sich Thyssen morgens vorm Spiegel: du bist so zauberhaft – und strotzt auch so vor Kraft – dass niemand was zu sagen hat – bloß du, du O-li-garch. / Reime halten das Gedächtnis zusammen.)

Also me lady Helena Riefenstahl, wie sie um die Ecke kommt: Ich bin hier Kundin! – Na das hat ja wohl sogar die Lady vom Empfang geschnallt: Hr. Thyssen, Fr. Riefenstahl am Apparat! – Helenchen, muss man sagen, kam selber ja aus keinem guten Zusammenhang. Hätte ohne weiteres auch ganz woanders landen können: das mit der Erotikbranche hat sich so ergeben, das sieht ja auch Daddy ein, Gott hab ihn selig! (Lenchen Riefenstahl auf die Frage, wer sich noch aller im Grab umdreht: kein einziger Arsch!)
Wie man sich so resolut hält? – Gemüse! / Wie man im business auf tough enough macht? – Nie ducken, und immer voll unter die Gürtellinie!

Ich brauch ne Promo, dass die Glocken läuten! – Thyssen war da ganz ihrer Meinung: Ganz recht, wir müssen uns ins Zeug legen. (Lenchen kann den müden Ton von dem Thyssen eigentlich seit Jahr und Tag nicht ab, kommt aber trotzdem immer wieder: Warum? – that’s what friends are for: Tra-dition vor In-vestition, wie sie sagt, oder: Helenchen war mit Thyssens Mutti im Gesangsverein gewesen; schon n’paar Jährchen her... aber die Bande, die werden nur dicker, je älter man wird. – Im Stillen kann sich auch Lenchen erinnern: ich hab gar nich so viele Freunde, wie du denkst!)

Der Katalog jedenfalls, der soll diesmal ganz in Pink kommen. Aber chique, nich billig! – Thyssen insgeheim: wir lagern das aus: irgend so ne Tochterfirma?! – Gabi, gib das mal ein! – Gabi: ja, in Bayern, glaub ich. – Na dann hol mir so ne Tante mit Abschluss... Ruf die mal an!

Thyssen zu Helenchen: Wir machen das persönlich!
Na das wolle sie doch hoffen (nippt am Sprudel), schließlich sei sie ja die Stammkundin von gestern... bis übermorgen (!), außerdem ist das Image irgendwie alles, auch: für euch!
Thyssen: Klar! – Sie sind - jeden ohne Zweifel - eine Firma mit Charakter!
Helena: Naja und ob!

Das Gespräch war total gut verlaufen. Gabi hat noch was Tagesaktuelles gesagt, von dem Lenchen mordsmäßig angefixt worden ist: die leiden dort, ja sicher; wissen Sie eigentlich, dass ich im Krieg die Flieger geflogen hab? – Darauf Gabi: Hm, hab ich mal im Spiegel gelesen. – Lenchen: jaja richtig, das ist GESCHICHTE!


Währenddessen im Büro:
Conny, das ist der neue Praktikant, zeig dem mal ... na das Übliche...
Conny kann das total nicht leiden, wenn sie immer die Drecksarbeit machen muss, mit den Praktikanten. Deswegen auch sie zum Praktikanten (Milchbubi): Ich bitte dich: Hör – mir – zu! Ich kann – echt nicht – irgendwas: zweimal sagen. Mir steht’s bis hier. (Conny mit dem Finger auf Brusthöhe.) Oder eigentlich: bis hier! (Conny mit dem Finger auf der Stirn.)

Praktikant Thomas L. vorm Fernseher: i am what i am and what i am needs no EXCUSES! – Wenn er später noch onaniert, in der Badewanne, wird er an Conny denken. - Schade eigentlich, dass die das nicht weiß.