LINDA




Linda war wütend: Ständig legte man ihr die Koketterie als Zotigkeit aus. Dabei benutze SIE doch die viel feineren Unterschiede; verfuhr doch in allem viel feinsinniger…, bewegte sich doch immer durch alle Spalte hindurch: so, als könne sie alles verkörpern, weil ihr Körper eben selbst so schwach im Umriss war, dass er sich ständig ver- … / /


Linda wollte charmant sein: Wollte alle umspielen, wollte scherzen, charmieren, irgendwas im Kosmos durch diese/ihre WÄRME an sich saugen, so der Zukunft entgegen schleichen, jedenfalls in einer Art Getriebe (voll warmer Luft) sich bewegen und nicht ständig sich an irgendwas/-wem reiben, nicht ständig sich zu jeder Gelegenheit auseinandersetzen, sich konfrontieren müssen mit
Linda suchte den Umweg, der hübsch war, suchte alles zu umschiffen, was dramatisch zu werden drohte, was sich als arrogantes Ereignis aufzubäumen begann, schlich an all dem vorbei, nicht auf Zehenspitzen, sondern bloß in solchen Pantoffeln, die doch von selbst GAR KEIN Geräusch [machten] ...


Aber: Zoten, nein, doch keine Zoten... |


Links vom Trennstrich stand: zotig, eindeutig, einsinnig, (zu) eigensinnig, trotzig, unelegant. Auf der andern (der guten) Seite: charmant, füchsisch, gelenkig, mehrdeutig, luftig, ein wenig kitzelnd, ein wenig/mächtig unsicher, freizügig in der Deutung, blumig, töricht, überschüssig, wirbelnd, Entgeisterung.



Linda gefiel, wie die Romanfigur, die sie eben erst kennengelernt hatte, über Filme sprach: so LUSTVOLL –



[dachte:]

»HÖCHSTE LUST, UNBEWUSST«




Zuletzt bestand Linda darauf, dass das Adjektiv, das ihre Brüste beschrieb, nicht „zart“ war.