ALLTAG | YOKO



prolog:
[...]
wir sprachen also von was andrem.

später:
ich zieh dir die Schuhe aus. du siehst mich dabei an. (ich erzähle nicht, dass mir seit zwei stunden schon übel ist; verschweige das aus keinem konkreten grund.) du lächelst. deine schuhe [...] - aber dreckig sind sie trotzdem. – wir lachen.
von der treppe kommt deine katze: sie hat den enttäuschten blick, der sich beschwert darüber, dass nicht alles so ist wie immer. recht auch.
du fasst die katze am bauch, trägst sie woandershin. – ich finde die couch. du kommst dann.
ich verstehe schon die ersten drei dinge nicht, die du machst. so gar keine ahnung. – du merkst das. – wir lachen.

noch von vorhin:
eines tages, erzählst du mir, würdest du all die videos von uns zu einem riesen-film, zu einem monumentalen film zusammenmontieren; ganz genau wüsstest du noch nicht wie, aber dass du dafür meine zustimmung nicht bräuchtest, dass sei ja klar. na logisch, sag' ich doch auch, ich freu mich doch.

Yoko
Yoko war ein großes Kind im supermarkt: begeistert sah sie all diesen Waren nach, u. ständig den nächsten, und nächsten, und denen, die eben grade vorbeikamen; in diesem fluss. – sieh mal, was ich mir alles wünschen könnte, würd ich bloss wollen –

im aufzug sprach sie dann der mann im anzug an: Kennen Sie die, kennen Sie das, wollen Sie jetzt mit mir über das und das reden? / Yoko will seine krawatte fassen und um seinen kleinen bauch schlingen u. die schlaufe fest zu ziehen, wäre das nicht so absolut sinnlos – Also wollen wir das jetzt mal lieber doch nicht tun. (yoko mit sich im plural) | sie konnte den anzug nicht vergessen so wie nichts anderes auch. (yokos leidensfähigkeit.) sie wolle nicht am leben der anderen teilnehmen, wisse aber GANZHELLWACH, dass sie das sowieso müsse. sie lebte bei denen, die sie eltern nannte. das hatte aber mit ihrer vergangenheit nichts zu tun. – sie hielten eine katze und waren glücklich miteinander.

Cindy & ich
sie hatte sich mittlerweile schon ganz schön hübsch großartig ausgezogen: darauf hatte ich mich LANGE gefreut, dachte ich, sehr lange, GANZ lang.  --  ich beiße ein wenig die härchen an, das kann aber nach hinten losgehen ----- tut‘s aber nicht.

ich dachte doch währenddessen nicht an YOKO /  kannte sie doch nicht mal gut. ---- ging ihr eher aus dem weg, seit diesen ca. vier monaten jetzt; das war auch problemlos. --- yoko wohnte bei cindy, okay, das jedenfalls schon, ja klar – na und? | ich kam doch nur hierher, wenn yoko nicht da war;
/ ich wusste doch auch nicht, wie lang dieses beschützungskommando für yoko noch laufen würde, oder gelaufen war, dieses umsorgen –  aber mir war das doch auch total egal, weil ich eben alltagstauglich war u. mich aus genau diesem grund um yokos alltag nicht kümmerte.

cindy, wie ich sie beim telefonieren beobachte, wie sie freundlich in den hörer säuselt u. dabei in meine richtung mit den augen rollt ---- oh-danke für dieses bild jetzt grade

dachte auch jedenfalls nicht an yoko, als cindy mit dem ärmchen über meins drüberging: oh das war aber auch eine riesengroße kapsel jetzt – in der wir warn. da kam nichts andres rein.


später:
vielen lieben dank für die dreißig minuten auf dieser couch, meine liebe, ich geh jetzt nachhause – weil ich jetzt nämlich fertig bin.  – sie ist begeistert u. zeigt mir die tür.